Sport und Freizeit |
Mutige Jagden | |
Jagen in den dichten Papyruswäldern entlang des Nils war ein Vergnügen für die ganze Familie. Auch die Kinder halfen ihren Vätern eifrig. Vorwiegend jagte man Vögel mit dem Wurfholz. Aber im Nil lauerten auch das Krokodil und das Nilpferd, und vor beiden hatten die Ägypter große Angst. Deshalb durften auch Harpune und Speer bei solchen Ausflügen nicht fehlen. Zahlreiche Große des Reiches schilderten solche gefährlichen Jagden und den Mut ihres Handelns. Doch meist waren sie dann doch nicht so mutig, da sie von einer Vielzahl von Bediensteten geschützt waren. Ägyptische Fürsten ließen sich gern bei Jagdausflügen in der Wüste darstellen. |
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Es wurden hauptsächlich
Wildstiere, Antilopen und Steinböcke mit Jagdhunden gehetzt und anschließend
erlegt. Die Löwenjagd gehörte zu den Privilegien der ganz Großen in
Ägypten. Viele Pharaonen rühmten sich mit solchen Großtaten, ganze
Scharen von Löwen unter großer Gefahr erlegt zu haben. Doch meist
kamen sie dabei nie in ernste bedrohliche Situationen, da die Tiere
in Form einer Treibjagd in ein Gatter getrieben wurden, worauf sie
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dann gefahrlos von dem Pharao mit Pfeil und Bogen abgeschossen werden konnten. Wie mutig ;-) Oder der Pharao Thutmosis III. rühmte sich während eines Feldzuges gegen Asien 120 Elefanten zur Strecke gebracht zu haben, während Amenophis III. damit prahlte, in den ersten 10 Jahren seiner Herrschaft 102 Löwen erledigt zu haben. Manche Pharaonen hielten sich auch wilde Tiere, wie Stiere, Giraffen u.a. in einer Art Zoo. Von Ramses II. wird behauptet, er besaß einen zahmen Löwen, der ihn auf Schritt und Tritt begleitete. |
Sportliche Wettbewerbe |
Die Ägypter waren ein sehr sportliches Volk und daher waren jegliche Arten von Sport sehr beliebt. Leistungssport und andere sportliche Großveranstaltungen, wie wir sie aus Griechenland kennen, waren aber nicht bekannt. Zahlreiche Sportarten wurden von der Jagd her abgeleitet oder dienten dem militärischen Training, wie etwa das Bogenschießen, Speerwerfen und Reiten. Auch unter den Pharaonen gab es begnadete Sportler, die ihren Leuten mit gutem Beispiel vorangingen. Wie etwa Amenophis II, über den folgendes berichtet wird: |
"Der gute Gott, reich
an Kraft, der mit seinen Armen handelt, vor seinem Heer, stark mit dem Bogen, wenn er nach der Scheibe schießt, ohne das seine Pfeile fehlen. Wenn er auf die Kupferscheibe zielt, spaltet er sie wie Papyrus..." |
Die beliebteste unter allen Sportarten war aber das Ringen. Davon zeugen rund 400 Abbildungen in den Gräbern einiger Gaufürsten. Manche Kämpfer konnten dabei sogar so aggressiv werden, das man sie vom Platz tragen mußte. Andere Darstellungen zeigen Wettläufe, Schwimmen und Hochsprung. Frauen und Kinder beschäftigten sich am liebsten mit Ballspielen und Tanzvorführungen. Im Mittleren Reich ahmten die Vorführungen geschichtliche Ereignisse nach und die Tänzerinnen nahmen dabei ausdrucksvolle Posen ein. Durch die allgemeine Tanzbegeisterung entwickelte sich bald der Beruf der Tänzerin. Es wurde auch viel Musik gespielt und bei großen Festen standen professionelle Künstler zur Verfügung. |
Brett und Würfelspiele |
Bei den Kindern waren unterschiedliche Geschicklichkeitsspiele beliebt. Eines der wenigen Spiele, das überwiegend von bestimmten Berufsgruppen gespielt wurde, war das "Schifferstechen der Matrosen". Bei den Männern waren vier verschiedene Arten von Brettspielen angesagt. Bei einem der Spiele wurde ähnlich dem Schach mit farbigen Steinen oder Figuren auf einem Brett mit 30 Feldern gespielt. Beim Schlangenspiel wurde ein Tischchen mit einer geringelten Schlange benutzt und die Spieler hatten jeweils 3 Löwen und Löwinnen sowie rote Kugeln zur Verfügung. Was damit gemacht wurde, ist nicht klar. Für Menschen, die die Einsamkeit liebten, standen in der Freizeit auch Meditationsübungen zur Auswahl. |
Das Senet-Spiel Jeder spielte Senet und bereits Menes, der erste Pharao kannte dieses Spiel. Auch Tut-Ankh-Amun muss dieses Spiel geliebt haben, denn ihm wurden gleich vier Exemplare mit in sein Grab gegeben. Arbeiter im Tempel ritzten sich die Spielfelder in Bodenplatten und Schüler zeichneten sie auf ihre Tafeln. Das Spielbrett diente auch der Hieroglyphe für "andauern" Trotz der großen Beliebtheit, ist es noch nicht gelungen, die Spielregeln für dieses Spiel herauszufinden. Ziel war es wahrscheinlich, als erster seine konischen oder flachen Spielsteine über die 30 Felder des Spielbrettes zu bringen. Der jeweilige Zug hing vom Wurf mit Würfelknochen oder Stöckchen ab. Meist wurde das Spielfeld auf ein eigens dafür hergestelltes Kästchen gemalt. In einer Schublade, die eingearbeitet wurde, konnten die Spielsteine aufbewahrt werden.
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Hund und Schakal Bei diesem populären Brettspiel mussten die Tierstöckchen, die jeweils mit einem Hunde- und Schakalkopf versehen waren, den Stamm einer aufgemalten Palme erklimmen. Wer als erster da war, der hatte wohl gewonnen. Auch hierfür wurden Würfel benutzt und die obere Abbildung zeigt, das man auch schon "Augen" hierfür kannte.
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Ein typisch ägyptisches Fest | ||
Jetzt möchte ich
einmal die Vorbereitungen und den Verlauf eines typischen Festes im
Leben des Wesirs Ramose, der vor ca. 3000 Jahren lebte, umschreiben. |
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Im Hintergrund spielte sanfte Musik und schließlich wurde das Essen von Dienern herangetragen. Man aß mit den Fingern gebratene Enten, Rinderkeulen, Weintrauben und Feigen - und spülte das ganze mit reichlich Weißwein runter. Währenddessen gingen Diener mit Krügen umher und gossen Wasser über die fettigen Hände der Gäste. Nun war es auch Zeit für die Darbietungen der engagierten Künstler. Zuerst wurde auf Flöten und gebogenen Harfen Musik gemacht. Dabei sang ein Männerchor mit kräftiger Stimme und Tänzerinnen wirbelten auf dem Boden. Diese waren allesamt schlank und nackt, sie trugen nichts außer Ketten aus Perlen, die um die Taille und die Hüfte geschlungen waren. Sie führten unter Stampfen und Treten einen kraftvollen Tanz auf und schwangen ihr Haar, welches durch die angehangenen Gewichte bei jeder Bewegung klapperte. Diese Darbietungen wurden mit großem Applaus belohnt. |
in feines Leinen gekleidete Damen auf einem Fest,
man sieht deutlich die Duftkegel auf den Köpfen,
Grab des Nacht, um 1400 v. Ch.
Schließlich folgte eine Akrobatengruppe, die ebenfalls aus jungen Frauen bestand. Sie schlugen Rad und machten Handstand. Die Gäste waren alle begeistert. Doch manche hielt es nicht mehr auf ihren Sitzplätzen und sie mussten nach Hause gebracht werden, da sie schlicht und einfach betrunken waren. Auch Ramose wurde langsam müde und schließlich wartete morgen ein neuer anstrengender Arbeitstag auf ihn. Also wurde das Fest beendet und man ging nach Haus, und auch Ramose und seine Frau legten sich schlafen.
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links spielt eine Musikerin
Harfe und rechts die Laute, Wandmalerei aus dem Grab des Rechmire |
ein Mädchen bei einem Rückwärtsschlag, Zeichnung auf einem Ostraka, Theben, 19. Dynastie |