Die
Zeugung und Geburt des Horus
Manche Darstellungen zeigen Isis als ein Sperberweibchen,
die mit ihren Flügeln dem Osiris den Hauch des Lebens wieder zufächelt.
So konnte Osiris so lange ins leben zurückkehren, das die zeit dafür
reichte, um mit Isis ihren gemeinsamen Sohn, Horus, zu zeugen. Isis
nutzte ihre magischen Kräfte und um den Körper des Osiris vor dem
Zerfall zu bewahren, und wickelte ihn in Leinentücher und führte dabei
spezielle Rituale durch. Osiris selber lebte nach seinem Eintritt
in die Unterwelt als Totenrichter weiter. Dort entschied er über das
Schicksal der Verstorbenen. Oft wurde er als "Sonnengott der
Unterwelt" betrachtet. Da der Gott Re auch ein Sonnengott war,
herrschte zwischen ihnen eine Art Seelenverwandtschaft. Doch
manchmal konnte es auch zu Rivalität zwischen den Beiden kommen. Währenddessen
lebte Isis in freudiger Erwartung ihres Sohnes, der das rechtmäßige
Erbe seines Vaters als Herrscher antreten sollte. Manche Geschichten
behaupten, Osiris sei noch am Leben gewesen, als das Kind geboren
wurde. Andere Quellen behaupten, Seth soll so zornig auf Isis gewesen
sein, das er sie kurzerhand ins Gefängnis werfen ließ. Doch dank Thot,
der ihr half, konnte sie von dort fliehen. Sie suchte wieder Zuflucht
in den Sümpfen des Deltas, wo sie die Geburt ihres Sohnes ´vorbereitete. |