Tell el-Amarna - Achet-Aton
Karte
Das ca. 50 km südlich von Minia gelegene
Gebiet auf der östlichen Seite des Nils nennt man heute Amarna. Dort
ließ einst Echnaton seine neue Residenzstadt Achet-Aton errichten.
Die Stadt, die in höchster Eile geplant und gebaut wurde, ist nach
dem Tode Echnatons rasch wieder verfallen. Außerdem ließ Haremhab,
die dem Aton geweihten Tempel sowie alle Paläste restlos abtragen.
Dennoch ist es Archäologen gelungen, wenigstens den Grundriss der
Stadt zu rekonstruieren. Wo vor Jahrtausenden reges Leben geherrscht
hat, breitet sich heute nur noch der Wüstensand aus.
Im Stadtzentrum
von Achet-Aton hat sich der Tempel des Aton befunden. Dieser
bestand aus zwei größeren Bauten. Zunächst gab es einen
vorderen Tempel mit sechs Pylonen und sieben getrennten
Abschnitten. Sie waren nicht etwa überdacht wie die Höfe
und Kammern in Theben, sondern offen und mit hunderten Altären
ausgestattet. Schließlich sollte das lebensspende Licht
des Aton überall ungehindert eindringen können. Am
Ende des Bauwerks gab es Kultkapellen und auf einer Plattform
im Hof befand sich eine oben abgerundete Stele. Der hintere
Tempel war in zwei Abschnitte geteilt und diente als Kultheiligtum,
mit einem Hauptaltar und Statuen von Echnaton und Nofretete.
Teil einer rekonstruierten
Mauer aus dem Aton-Tempel in Karnak |
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Im
Jahre 1990 fanden britische Wissenschaftler eine 3300 Jahre
alte Hofbrauerei. Die Überbleibsel von Malz, Getreide und
Datteln, die damals für die Herstellung des Bieres verwendet
wurden, waren so gut erhalten, das es den Forschern
möglich war, dieses Lieblingsgetränk der Alten Ägypter nachzubrauen.
Das Gebräu, welches am Ende raus kam, soll allerdings scheußlich
geschmeckt haben, so die Aussage von Rainer Stadelmann,
Leiter des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo.
In den Felschen von Amarna kann man auch verschiedene Gräber
besichtigen, die den Würdenträgern der untergegangenen Residenzstadt
als ewige Ruhestätte dienen sollten. Dazu gehören das
Grab Nr. 1, welches Huje, Oberaufseher des Harems der Königinmutter
Teje gehört, |
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dann Grab Nr. 2
des Merire II., Aufseher des Harems der Nofretete und
königlicher Schreiber und schließlich das Grab des Merire
I. Hohepriester des Aton und Oberster Richter von Unterägypten,
Grab Nr. 4. In den farbig gehaltenen Reliefs dieser Gräber
kann man deutlich den charakteristischen Stil der Amarna-Zeit
erkennen. Besonders Echnaton wird mit einem übergroßen Kopf,
fliehender Stirn, Hängebauch und sehr dünnen Beinen dargestellt.
4 Kilometer weiter südlich sind weitere Würdenträger begraben
worden. Die letzte Ruhestätte von Echnaton befindet sich
etwa 12 Kilometer östlich der Nordgruppe in einem abgeschiedenen
Wadi.
eine der Töchter Echnatons
isst ein Stück gebratene Ente, unfertiges Relieffragment
aus Tell-el-Amarna |
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