Zwar sind die Pyramiden durchaus Pharaonengräber, doch waren sie weitaus mehr als nur ein Grab. In gewissem Sinne war die Pyramide ein Tempelkomplex, dem Bau, Unterhalt und Dienst wurden Volk, Land und Ernten in Fülle gewidmet. Mit dem Beginn des Baus einer neuen Pyramide wurden in den Provinzen neue Gehöfte - ja sogar ganze Städte - neu gegründet, aus denen Vieh und Feldfrüchte ins Gebiet des Pyramidenkomplexes strömten und dort an die Arbeiter und Priester verteilt wurden. Pyramidenanlagen bestanden aus etwa
14 typischen Elementen. Im Mittelpunkt des Ganzen stand natürlich
die Pyramide selbst. Als zweites Element gilt die Nebenpyramide, welche
mit dem Totenkult des Pharao zu tun hatte. Dann gab es außerdem einen
Totentempel, auch Grabtempel genannt. Dieser ist durch einen Aufweg
mit dem Taltempel verbunden, welcher am Rand des landwirtschaftlich
genutzten Schwemmlandes stand. Beim Taltempel lag die sogenannte Pyramidenstadt,
wo die dem König unterstandenen Bediensteten lebten, die für den Totenkult
des Pharao zuständig waren. In den Werkstättenbereichen wurden
Bier und Brot ebenso hergestellt, wie auch Stauen, Stein- und Tongefäße
und andere für den Kult benötigte Gegenstände hergestellt.
Die Pyramidenform ist eng mit der Sonne und dem Sonnengott Re verbunden. Nach dem Tode des Pharao, so hieß es, würden die Strahlen der Sonne sich zu einer Rampe die in den Himmel führt verstärken, auf der der verstorbene Pharao zu den
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