Kultstätten

 

Es gab eine Vielzahl von Gottheiten und Kultstätten. Die Priester bauten deren Traditionen zu komplizierten Ritualen aus, um den Stand ihrer Lokalgottheit zu festigen.. Die Kultausübung war lediglich dem König und der Priesterschaft überlassen. Da die verschiedenen Regionen eigene Lokalgottheiten besaßen, entwickelten sich unterschiedliche Kultstätten mit eigenen Göttern und ihren Mythologien. In der untenstehenden Tabelle seht ihr die wichtigsten:

 

Ort
Lokalgottheit
Buto
Wadjet, später Horus
Sais
Neith
Busiris
Seth
Heliopolis
Atum/ Re
Memphis
Ptah und Sachmet
Hermopolis
Thot
Tanis
Onuris
Abydos
ein Schakal, später Osiris
Dendera
Hathor
Koptos
Min
Ombos
Seth
Theben
Amun
Edfu
Horus
Elephantine
Chnum

 

Tierkult

Der Tierkult dürfte zunächst durch die Furcht vor einem Tier, aber auch durch dessen Nutzen, entstanden sein. Das Tier wurde zum Mittler mit übermenschlichen Kräften, so steht der Stier für Zeugungskraft, die Kuh für Mütterlichkeit. An allen Orten gab es durch Verbote, den Tieren etwas anzutun, geschützte heilige Tiere, die als Erscheinungsform eines Gottes galten. Die heiligen Tiere werden als "Ba des Gottes bezeichnet" also sie sind die Seele der Götter. So ist der Widder die Seele des Amun-Re, der Stier die des Ptah und das Krokodil ist die Seele von Sobek.


kunstvoll mumifiziertes Krokodil

 


Ort Tier



mumifizierte Katze

Ort Tier
Mendes Widder Hermopolis Ibis
Bubastis Katze Abydos Ibis
Heliopolis Stier Dendera Kuh
Memphis Stier Kus Falke
Aphrodidopolis Kuh Hermonthis Stier
Krokodilopolis Krokodil Esna Widder
Herakleopolis Widder Edfu Falke
Philae Falke Elephantine Widder

Die Gläubigen wollten die Gottheit mit kleinen Figuren aus Fayence oder Bronze, manchmal auch mit Resten eines mumifizierten Tieres, ehren. Das Opfern von mumifizierten Tieren bei dem Schrein des Gottes brachte den dortigen Priestern ein einträgliches Geschäft, da sie für solche Opfer große Zuchtanlagen anlegten (z. Bsp. mit Katzen, die mit 10 Monaten getötet, dann mumifiziert und an Pilger verkauft wurden). Man schätzt die Ibiskatakomben von Sakkara auf rund 4 Millionen Tiere und auf dem Friedhof von Bubastis liegen Tausende von Katzenmumien.