Die Kosmogonie von Memphis


Die Stadt Memphis wurde um 3.000 v. Ch. im gebiet des Nildeltas errichtet. Mit der Zeit entwickelte sie sich zu einer bedeutenden Metropole, die sich gegen andere bedeutende Städte durchsetzen mußte. Die Kultgottheit von Memphis war Ptah, der als höchster Bildner oder Meister der Handwerker verehrt wurde.  Später verschmolz dieser mit der Gottheit Tatenen - einer anderen

Version des Urhügels. Er wurde daher mit Atum gleichgesetzt. in Memphis wurde der Vorgang der Schöpfung so beschrieben: Die Welt sei durch den Schöpfergott Ptah erschaffen worden. Dieser war eins mit dem Urwasser Nun und brachte durch sein Herz und seine Zunge die Neunheit von Heliopolis hervor. Es heißt, das das Herz die Gedanken formte und die Zunge folglich dessen Befehlen gehorchte und somit das Handeln bestimmte. Die Ägypter waren davon überzeugt, die Götter durch Namensgebung zum Leben erweckt zu haben. Ptah rief alle Gottheiten ins Leben, darunter war auch Atum. Dementsprechend war man der Meinung, Atum habe lediglich den Worten von Ptah gefolgt, so das Ptah als der eigentliche Schöpfer angesehen wurde. Ptah wies, nachdem er die anderen Götter erschaffen hatte, allen eine Kultstätte zu, wo sie dann verehrt wurden. Außerdem begründete er moralische Wertvorstellungen und führte ein politisches System ein, indem er das Land in Bezirke, also in Gaue, aufteilte. Zudem galt er als "Herr der Wahrheit". Ptah blieb jedoch in erster Linie der große Bildner und Meister der Handwerker.