Echnatons Grab in Amarna - TA 62

Skizze

 

Architektur

Der Aufriss der Grundachse des Grabes zeigt, das es der Architektur der vorlaufenden Königsgräber folgt, obwohl es doch vom Entwurf her einige Unterschiede aufweist. Der Eingang ist ca. 3,20 Meter breit und öffnet sich einem riesigen großen Korridor. Von diesem Gang zweigen zwei grob gehauene Korridore und Räume ab, die einmalig sind. Die oberen dieser beiden Räumlichkeiten spiegeln die Elemente eines eigenständigen Grabes wieder. Der Brunnenraum ist größer als normalerweise üblich, hat aber eine relativ flache Grube. Dieser Raum hat einen Ausgang, der in die Sarkophagkammer mit Krypta und Sarkophagsockel führt. Vermutlich war er zuerst als erste Säulenhalle gedacht, doch dann hat man wahrscheinlich zwei Pfeiler entfernt und damit den Raum in eine Sarkophagkammer mit Zwillingssäule umgewandelt. Am hinteren Ende des Raumes scheint ein Anfang für einen Korridor geschlagen geworden sein. Nach verbreiteter Meinung sollte die jetzige gerade Achse den Sonnenstrahlen ungehinderten Zugang zum hinteren Ende des Grabes gewähren.

 

Ausschmückung

Die Eingangswände sind undekoriert. Von den ursprünglichen Ausschmückungen des Grabes ist wenig erhalten geblieben. Nach Echnatons Herrschaft ist der bemalte Verputz sorgfältig und gründlich von den Wänden geschlagen worden und heute sind nur noch ein paar Kartuschen, Sonnstrahlen und Atonscheiben am oberen Ende der Wände erkennbar. Die unteren Teile der Wände lassen nur noch Spuren von Echnaton und Nofretete, die der Sonnenscheibe opfern erkennen. Der Name der Nofretete erscheint überall und wurde oft in Hieroglyphen an die Wände geschrieben, was von einer großen 
Kopf einer Tochter des Echnaton, gefunden in der Bildhauerwerkstatt des Thutmosis

Bedeutung der Königin zur Zeit des Grabbaus zeugt. Die Kammer Alpha ist mit Szenen aus dem Familienleben des Königs geschmückt, wobei die Familie, darunter auch die fünf Töchter, dem Aton in einem Tempelhof Opfer darbringen. Außerhalb dieses Tempelhofes sieht man Streitwagen und eine militärische Eskorte und in einer anderen Szene werden der König und die

 

Königin zusammen mit Klageweibern dargestellt, wo sie um den Tod einer Königin oder Prinzessin trauern. Die Kammer Beta ist nicht dekoriert worden doch in der Gamma-Kammer taucht abermals das grade genannte Trauermotiv auf. Hier wird auch der Name der Verstorbenen genannt - Maket-Aton. Dargestellt ist auch hier eine Amme, die einen königlichen Säugling auf dem Arm hält; wahrscheinlich ist die Tochter des Königspaares schon im Kindesalter verstorben.
Uschebti aus Fayence auch in diesem Grab gefunden

 

Die Entdeckung

Im Jahre 1887 oder 1888 wurde das Grab von einem Ortsansässigen entdeckt und später von Alessandro Barsanti und anderen Mitarbeitern des "Service des Antiquitiès" erforscht. Objekte und Reliefs deuten darauf hin, das, obwohl das Grab nie fertig gestellt wurde, eine Reihe von Bestattungen hier vollzogen wurden. So die Königstochter Maket-Aton, Echnaton selbst und auch seine Mutter, Königin Teje. Vor kurzem wurden in dem Grab Fragmente ihres Sarkophages gefunden.

 

Legende:

 

1 - Eingang
2 - Brunnenschacht
3 - Grabkammer
4 - Kammer "Gamma"
5 - Kammer "Beta"
6 - Kammer "Alpha"

4 bis 6 werden auch als Maket-Aton Suite bezeichnet