Das Grab des Eje - WV 23

Skizze

 

Die Architektur

Das Grab weist eine größere Ähnlichkeit mit dem Grab des Echnaton in Amarna auf, als mit den früheren Gräbern der 18. Dynastie. Die Korridore wurden jedoch verbreitert und waren geräumiger gehalten, wenn sie auch nicht ganz so hoch waren. Erstmals tauchen in dem Grab sog. Sarghalterungen auf. Das sind in die Wände eingeschlagenen Einschnitte, in die ein Balken eingelegt werden konnte, während man den Sarkophag abgelassen hat. Die Brunnenkammer besaß keinen Schacht, wie üblich und die Säulenhalle wurde zur Grabkammer umgestaltet. Einmalig ist die Tatsache, das die Ausgangstür des Grabes an der rechten Wand eingefügt wurde.
Eingang zum Grab des Eje, aufgenommen vor seiner Umgestaltung durch die oberste Altertumsbehörde

 

Die Dekoration

Als einziger Raum wurde die Grabkammer dekoriert und die Verzierungen weisen große Ähnlichkeiten mit den Malereien im Grab des Tut-Ankh-Amun auf. Wahrscheinlich wurden sie sogar von denselben Künstlern angefertigt. Die Szene der Sumpfjagd, die sich an der Ostwand befindet und einmalig bei der Grabausschmückung im Neuen Reich war, ähnelt stark der Wildvögeljagd im Grab des Tut-Ankh-Amun. Darstellungen des Eje wurden in der Antike fast vollständig entfernt.
Szene mit den vier Horussöhnen 

Nur eine intakt gelassene und nur leicht beschädigte Figur des Königlichen Ka hat "überlebt". Am Ende der Westwand wurden über der Tür zur Kanopenkammer erstmals die vier Horussöhne angebracht.

 

Die Grabausstattung

Der Sarkophag wurde Ende des letzten Jahrhunderts aus dem Grab entfernt um ihn zu restaurieren und ausstellen zu können. Vor kurzem wurde er wieder in das Grab gebracht und mit dem ursprünglichen Deckel verschlossen. Aufgrund der schweren Beschädigungen des Sarkophages geht man davon aus, das das Grab schon während der Ramessidenzeit geplündert wurde und somit auch die damaligen Behörden von dessen Existenz erfuhren. Das hatte womöglich zur Folge, das damals der Name des Eje in der Grabkammer ausgemerzt wurde um sein und das Andenken an die Amarna-Zeit nachträglich zu verfluchen. 


der Deckel des Sarkophages wurde 1972 von Otto Schaden in der Grabkammer entdeckt

Ursprüngliche Grabbeigaben wie eine Reihe zerknüllter Goldbleche mit eingeprägten Ziermotiven, drei oder vier Calcitknöpfe und zwei Tragegriffe aus Fayence wurden in einen offenen Schacht (KV 58), in dem man sie dann wieder fand, geworfen. An den Gegenständen taucht dreimal der Name Tut-Ankh-Amun und der von Eje siebenmal auf.

Legende:

 

1 - Eingang
2 - Schlitz für den beim Hinunterlassen des Sarkophages ins Grab benutzten Balken
3 - Brunnenkammer ohne Schacht
4 - Grabkammer
5 - Kanopenkammer
6 - Sarkophag
7 und 8 - Nischen für die Zauberziegel