Die geographische Lage

 

Das Gebiet bei Theben lieferte ein vorzügliches Gebiet für das Anlegen einer königlichen Nekropole. Vom Westufer des Nils erstreckt sich eine flache Ebene zu einer Bergkette mit zahlreichen abgeschiedenen Tälern, die sich zwischen hohen Klippen und weichem Gestein durchschlängeln. Die Ebene eignete sich ideal für das Errichten der königlichen Totentempel. Die Täler hingegen boten genügend Platz, um viele kunstvoll in den Fels gehauene Gräber anzulegen. Auch aus symbolischen Gründen wählten die Alten Ägypter diesen Platz für das Errichten einer Nekropole. Blickt man von der Stadt Theben über den Nil auf das thebanische Bergmassiv, dann ähnelt es in der Gestalt einer riesigen Version der Hieroglyphe für "Horizont". Es ist das ägyptische Symbol für das Gebiet der auf- und untergehenden Sonne. Im Neuen Reich folgte der Begräbniszug dem nach Westen gerichteten Sonnenlauf. 

Deir-El-Bahari und das direkt dahinterliegende Tal der Könige liegen in der Mitte dieses "Horizontes". Ein weiterer symbolischer Beweggrund war vermutlich ein am Fuße des Tals gelegener Gipfel in Pyramidenform. Einst hieß er dehent - heute trägt er den Namen el-Qurn. Der Berg ist ca. 450 m hoch und war zunächst Hathor geweiht, später einer eigenen Berggöttin "Meret-Seger" (die die Stille liebt).

Als praktischen Grund für das Anlegen einer Nekropole im Gebiet von Theben sah man sicherlich, das das Tal ziemlich abgeschieden lag und das es sich durch die engen Zugänge ziemlich leicht bewachen ließ.