Cheops (Chufu) - Schöpfer eines der 7 Weltwunder

Man schreibt ihm eine Regierungszeit von ca. 23 oder 24 Jahren zu, genau genommen vom Jahr 2.589 - 2.566 v. Ch..Seine Eltern waren Pharao Snofru und Hetep-Heres I.. Sein Geburtsname Chufu lässt sich mit "Chnum schützt ihn" übersetzen. Steininschriften auf der Sinai-Halbinsel berichten von einer Anwesenheit seiner Truppen, offensichtlich um die dortigen Beduinen im Zaum zu halten, aber auch um die dort vorkommenen Türkisminen auszubeuten. Zeichen von einer Anwesenheit Chufus finden sich auch im Süden des Landes, genauer gesagt auf einem Findling auf der Insel Elephantine, wo er den den so sehr geschätzten Assuan-Granit brechen ließ.

 

Kommen wir nun zu seinem großen Werk, der großen Pyramide von Gizeh - eine Meisterleistung der Architektur, die in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht ihresgleichen findet. Ursprünglich wies sie eine Höhe von 146,60 m auf. Heute sind es 137,50 m. Erklären lässt sich diese Tatsache damit, das sie ihre 9 m hohe Spitze verlor. Bis zum 19. Jahrhundert galt diese Pyramide als das größte Gebäude, welches je von Menschenhand geschaffen wurde. Chufu wandte sich vom Begräbnisplatz seins Vaters Snofru in Dashur ab, und wählte stattdessen für seinen Bauplatz das Kalksteinplateau von Gizeh im Norden Ägyptens. Der Leiter dieses Bauvorhaben war vermutlich ein gewisser Hemon, ein Vetter Chufus. Von ihm wurde eine Sitzstatue in seiner Mastaba ganz in der Nähe der Pyramide gefunden.
Statue des Hemon

Noch bis heute ist nicht ganz geklärt wie es die Ägypter schafften, ein solch riesenhaftes Monument mit den Mitteln ihrer Zeit zu errichten. Wissenschaftler der Napoleon-Expidition haben damals errechnet, das man mit den Steinen, welche für die 3 großen Pyramiden von Gizeh eine 3 m hohe und 30 cm dicke Mauer um ganz Frankreich hätte bauen können. Auch Herodot zitiert ein paar Zahlen, die den Menschen von heute zum Nachdenken anregen:

"Zehn Jahre soll sollen der Bau des Dammwegs vom Taltempel zum Temenosbezirk, zwanzig Jahre der Pyramidenbau selbst gedauert haben, und die Gesamtkosten beliefen sich (lt. einer Inschrift, die man ihm zeigte) auf etwa 1600 Silbertalente - nach derzeitigem Silberpreis wären das ca. 7,5 Millionen Dollar."

 

Am Inneren der Pyramide lässt sich erkennen, das die Pläne während der Arbeiten mindestens 2 x geändert wurden. So sollte die Grabkammer ursprünglich tief unter der Oberfläche des Plateaus liegen. Dieses Vorhaben wurde jedoch zu Gunsten einer inneren kleinen kammer mitten im Pyramidenblock aufgegeben. Die Kammer liegt ca. 15 m über dem Erdboden und wird heute irrtümlicher Weise als Königinnenkammer bezeichnet. Sie blieb unvollendet. Die letzte Änderung erfolgte beim Bau der Großen Galerie. Sie ist 8,50 m hoch und von einem kragförmigen Gewölbe überdacht. Die Galerie geht in einen horizontalen Gang über, der zur Königskammer im zentrum der Pyramide führt. In dieser Kammer steht an der westseite ein großer Sarkophag, der aus einem einzigen Block Assuan-Granit gehauen wurden. Aufgrund seiner Größe, muss man annehmen, das er eingelassen wurde, bevor die Kammer mir flachen Granittafeln gedeckt worden war. Ansonsten hätte man ihn inmöglich in die Kammer bekommen können, da er für den aufsteigenden Gang ein paar Zentimeter zu breit ist. Aussen trug die Pyramide ein mantel aus strahlend-weißem Tura-Kalkstein.
die Große Galerie
Leider wurde diese Schutzhülle in späterer Zeit abgetrafen, um die Steine für den Bau des mittelalterlichen Kairo zu nutzen. Auch der damalige Totentempel, der an der Ostseite der Pyramide stand, ist ausser dem Fundament restlos verschwunden. Der Taltempel ist heute unter einem Araberdorf begraben. Im Jahre 1991 wurden jedoch einige Teile dessen bei einer Neuverlegung der Kanalisation wiederentdeckt.

Rund um die Pyramide, aber vorwiegend auf ihrer Westseite lagen die Gräber der Hofleute, die auch nach ihrem Tod ihrem König nahe sein wollten. ie kleinen Pyramiden der Königinnen befinden sich an der ostseite der Pyramide, wobei die erste vermutlich seiner Schwester-Gemahlin Meritites gehörte, die dritte einer anderen Halbschwester namens Henutsen. Im Jahr 1925 entdeckte man ebenfalls an der Ostseite das Grab seiner Mutter, der Königin Hetep-Heres, sowie 1954 an der Südseite das berühmte Zedernholzschiff des Chufu, welches vollkommen intakt vorgefunden wurde. Das Schiff war 43 m lang und in 650 Teile zerlegt worden, da es zu lang für die Grube war, in die man es "bestattet" hatte. Nach vielen Jahren Kleinarbeit des Chefkonservators wurde das Schiff im März 1982 in einem eigens rund um die Grube errichteten Museeum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Von Chufu selbst blieb nur ein kleines Portrait, das Flinders Petrie im alten Osiristempel von Abydos 1903 gefunden hatte.


das Zedernholzschiff des Chufu