Sethos I., der Mann des Gottes
Seth |
Sethos' Vater war Ramses I., ein Soldat aus dem Nordosten des Deltas und Nachfolger Haremhabs. Bevor er den Thron Ägyptens in sehr hohem Alter bestieg, war er Festungskommandant, Oberster Aufseher der Flussmündung, Aufseher der Pferde und Oberster Truppenführer der königlichen Armee. |
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Schon nach kurzer Zeit ernannte
er seinen Sohn Sethos zum Mitregenten. Wie man deutlich an seinem
Namen sieht, war Sethos ein Mann, der den Gott Seth, den Herrn der
ungezügelten Urkraft, die im Universum verteilt ist, besonders verehrte.
Er nannte sich auch "Der, der die Geburten wiederholt, ein Titel,
den Amen-em-het I. einführte und zeigte damit an, das mit ihm ein
neues Königsgeschlecht geboren wurde. Die innenpolitische Lage in
seinem Land war stabil, das hatte er Haremhab zu verdanken. Also konnte
er sich gezielt und aktiv der Außenpolitik widmen. Er verfügte über
drei gut ausgebildete Divisionen, die unter dem Schutz der Götter
Amun, Re und Ptah standen, denn er wollte das internationale Ansehen
Ägyptens nicht wieder verfallen lassen, wie es einst Echnaton getan
hat. |
Die Hethiter hatten zwar einige Zeit mit sich selbst zu tun, da sie mit Epidemien zukämpfen hatten, doch nachdem die Ordnung in ihrem Einflussbereich wiederhergestellt war, schielten sie schon wieder nach ägyptischen Regionen. Sie unterwarfen Nordsyrien und zettelten einen Aufstand der Beduinen an. Ägypten war ernstlich bedroht. Es war für den Pharao an der Zeit, seinen Feinden zu zeigen, das nur er die Spielregeln bestimmte. |
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Seine
Intervention wurde ein voller Erfolg. Der Aufstand der Beduinen wurde
niedergemetzelt, Nordsyrien wieder zurückerobert sowie auch Palästina
wieder der Oberhoheit Ägyptens angehörte. Er drang sogar bis
in den Libanon vor und verkündete, er habe das Land Kadesch verwüstet,
wo man vermutet, es habe hier tatsächlich der erste direkte Zusammenstoß
zwischen den beiden gegnerischen Armeen stattgefunden. |
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Doch auch die Libyer bedrohten Ägypten, obwohl sie sich viele Jahre lang ruhig verhalten hatten. Doch auch hier war das schnelle Einschreiten der ägyptischen Armee überaus wirkungsvoll und somit erfolgreich. Was die Hethiter betraf, so hatten die sich inzwischen zu einer großen, hervorragend bewaffneten macht entwickelt, die nicht zu unterschätzen war. Am Ende seiner Regierungszeit, warteten beide Fronten ab und bleiben eher defensiv, aber hier war das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Mehr darüber erfahr Ihr bei Ramses II. |
astronomisches Deckenbild aus seinem
Grab, die Sternbilder und
Unterteilungen des Himmels sind als Gottheiten dargestellt
Sethos soll ein ausgezeichneter Wünschelrutengänger gewesen sein. Man erzählt sich, das der König sich persönlich zu den Minen in der Nähe des Roten Meeres begeben hat, um sich über den Zustand der dortigen Arbeitsbedingungen Eindruck zu verschaffen. Da in dieser Gegend ständiger Wassermangel herrschte und die Arbeiten entsprechend beschwerlich waren, ordnete Sethos an, das mehr Brunnen gegraben werden mussten. Wie er das Wasser gefunden hat, berichtet folgender Text: |
"Gott führte ihn, während er in seinem Herzen nachdachte und nach einer Lösung suchte. Plötzlich kam eine göttliche Inspiration über den König, er ging in die Wüste und fand einen Brunnen. Das Wasser floss so reichlich, das man glauben konnte, es stammte aus der Höhle von Elephantine, in der der Nil entspringt." |
Sethos verdanken wir das schönste Grab und größte Grab im Tal der Könige. Sein Meisterwerk ist aber unweigerlich der große Tempel in Abydos, der Stadt des Osiris, der uns die prächtigsten Reliefs der ägyptischen Kunst hinterlassen hat. (siehe Abydos) Der Tempel ist aufgebaut wie ein Nationalheiligtum, das alle Religionen Ägyptens miteinander verbindet. Unter der Herrschaft seines Sohnes Ramses II., sollte Ägypten einen weiteren Höhepunkt in seiner Geschichte erleben. |