Thutmosis III., der Napoleon Ägyptens

Amun höchstpersönlich hat seine Thronfolge bestätigt. Als sich der junge Mann im Tempel von Karnak aufhielt, bewegte sich die Statue des Gottes auf ihn zu und verneigte sich. Damit wies Amun ihn als Pharao aus. Aber er war halt noch ein Junge und so übernahm Hatschepsut die Rolle des Pharao und regierte in brillanter Weise das land. Im Jahr 1468 v. Ch. Übernahm er dann endlich die Herrschaft und war doch schon seit fast 25 Jahren Pharao. 

Angeblich soll der Gott Seht ihm den Umgang mit Pfeil und Bogen beigebracht haben und tatsächlich ist er der Pharao, der die meisten Eroberungen verzeichnen konnte. Nach Hatschepsuts Regierung hatte sich die Lage in Asien außerordentlich zugespitzt und so unternahm einen langwierigen Feldzug gegen die Asiaten. Es waren 17 Feldzüge von Nöten, um den Sieg endlich davon zu tragen. Diese Schlachten sind in den „Annalen des Thutmosis III.“ einem Kriegstagebuch verzeichnet.
Libysche und syrische Gesichter

Sie sind in die Wänden des Amun-Tempel in Karnak eingemeißelt. Der König arbeitete sorgfältig darauf hin, die eroberten Gebiete in die ägyptische Kultur einzugliedern. Verwalter aus den Reihen der Ägypter wurden von ihm ausgewählt, die die Kolonien zu überwachen hatten und er nahm Kinder von asiatischen Adligen nach Ägypten, um sie dort zu erziehen und dann in ihre Heimat als gebildete und zivilisierte „Ägypter“ zurückzuschicken. Der König selbst ehelichte Syrerinnen. 

In seinem 33. Regierungsjahr beschloss Thutmosis bis zum Euphrat vorzustoßen. Es sollte sein achter Feldzug werden. Extra dafür ließ er mehrere große Schiffe aus Zedernholz bauen, mit denen er den Euphrat überqueren wollte. Allerdings mussten sie bis zum Ziel auf von ochsengezogenen Wagen transportiert werden. Das war sicherlich kein Zuckerschlecken. Die entscheidende Schlacht fand bei Karkemisch westlich von Aleppo statt.

Der Feind wurde besiegt und floh. Als sich die Armee auf dem Rückweg befand, schlug sie noch ganz nebenbei einen Aufstand assyrischer Fürsten nieder. Dabei wurden ca. 30 Städte zerstört.  Am Ende seines 33. Regierungsjahres war sein Ruhm im ganzen Vorderen Orient groß und man rühmte ihn als exzellenten Kriegsherrn mit einer Armee von seltener Kampfeskraft. Jeder zollte ihm seinen Tribut, ob nun Babylonier, Hethiter oder Assyrer. Zwischen den Jahren 34 und 42 seiner Herrschaft festigte Thutmosis sein reich. Er unternahm höchstens ein paar Kontrollgänge in die eroberten Provinzen,

um dort stets seine Präsenz zu beweisen. Die asiatischen Gebiete waren nun unter seiner Kontrolle aber sein Tatendrang war noch nicht gestillt. Also unternahm weitere Kriegszüge in den Süden des Landes, nach Nubien. Da dieser Landstrich jedoch befriedet war, kam es in diesem 50. Regierungsjahr des Pharao zu keinen kämpferischen Auseinandersetzungen. Es handelte sich dabei wohl eher um eine friedliche Inspektion. 

 

Wie eigentlich jeder Pharao vor ihm, war auch Thutmosis ein Erbauer. Karnak verwandelte sich während seiner Regierungszeit in die größte Baustelle Ägyptens.  Er verschönerte diesen Tempel mit vielen wunderbaren Monumenten. Unter anderem verdiente sich der Reichsgott Amun ein Heiligtum mit massiven Pylonen und Obelisken, die in den Himmel ragen. Er ließ Kolossalstatuen errichten und

schuf den berühmten Annalensaal, und den „Botanischen Garten“ dessen Szenen exotische Pflanzen abbildeten. Sein Meistehrwerk jedoch ist die sog. Festhalle, „Achmenu“ was so viel heißt wie „Glänzend an Monumenten“. Dieses Gebäude bestand aus einem Hypostylon (Säulensaal), einer Kapelle zur Symbolik der menschlichen Wiedergeburt und einer Kapelle, die die Wiedergeburt der natur darstellt. Diese Festhalle befand sich innerhalb des Amuntempels und er nutzte sie zu seinen Jubiläumsfeierlichkeiten. 
in Stein gemeißelte Pflanzen im "Botanischen Garten"

Das Ende seiner Regierung verlief ruhig und die unterworfenen Gebiete entrichteten regelmäßig ihren Tribut an das mittlerweile zur größten Militärmacht herangereifte Ägypten. Amenophis II., der Sohn von Thutmosis wurde von ihm zum Mitregenten ernannt. Er starb ungefähr im alter von 60 Jahren. Sein Reich erstreckte sich vom Euphrat bis zum heutigen Sudan und dies war die größte Ausdehnung, die Ägypten jemals erreicht hat.