Die Wiedergeburt Ägyptens
Autor: Taqeni
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Kapitel 3

Anna hatte sich ihr Leben in Ägypten um einiges leichter vorgestellt. Sie war auf einem kleinen Dorf als Lehrerin eingesetzt und hatte anfangs schwer gegen die Ausländerfeindlichkeit der Dorfbewohner zu kämpfen. Von Vorteil war das sie ihren deutschen Namen gegen einen typisch ägyptischen getauscht hatte. Außerdem bereitetet ihr arabisch die ersten paar Monate auch noch große Probleme. Gott sei Dank legten sich all diese Probleme mit der Zeit. Viele Dorfbewohner sahen sie zwar noch als eine Fremde, aber sie war immerhin akzeptiert. Die Kinder mochten sie. Sie war nicht so streng wie ihr vorheriger Lehrer und sie legte viel mehr wert auf eine gute geschichtliche Kenntnis als auf die Beherrschung der Rechtschreibung. Anna lebte jetzt schon ein Jahr in diesem Dorf als sich hoher Besuch ankündigte. Prinz Achmet kam zur Kontrolle des Dorfes und zur Überprüfung der neuen Lehrerin. Es ist Pflicht, das der Prinz jeden Lehrer einmal testet. „Ich bin mal gespannt, was das für ein Lehrer ist, den die da wieder eingesetzt haben. Alle die ich bis jetzt in diesem Dorf kontrolliert habe, waren Stümper oder unfähig. Es wäre ja ein wunder, wenn mich heute mal etwas anderes erwartet.“ „Es erwartet sie heute etwas anderes, eure Majestät. Dieser Lehrer ist nämlich eine Frau,“ erwiderte sein Diener, denn der Prinz hatte sich wie immer nicht informiert. Der Prinz interessierte sich sowieso für kaum noch etwas. Frauengeschichten hatte er schon seit Jahren nicht mehr. Er befolgte einfach nur noch das, was seine Mutter ihm auftrug. Seit Anna weg war, hatte er die Lust am Leben verloren.
Nachdem der Prinz einmal durchs Dorf gegangen war und mit den wichtigsten Leuten gesprochen hatte wendete er sich der Schule zu um die neue Lehrerin zu überprüfen. Anna stand normal ägyptisch gekleidet in der Tür zum Klassenzimmer und erwartete den Prinzen. Auch wenn sie ihn damals verlassen hatte, so sehnte sie sich doch immer noch nach ihm. Anna senkte ihren Kopf. „Eure Majestät, ich darf euch in der Schule willkommen heißen,“ sagte sie in perfektem Arabisch. Achmet war erstaunt. Diese Stimme kam ihm so vertraut vor. Es war Annas Stimme, aber das konnte unmöglich Anna sein. Diese Frau hob langsam ihren Kopf und voller Spannung blickte er sie an. In ihm glühte wieder die Hoffnung auf Anna doch noch mal wieder zu sehen. Da schaute ihn die Frau an, direkt von den Augen in sein Herz blickte sie ihm. Anna hatte sich innerhalb der Jahre etwas verändert, aber seine Anna erkannte Achmet unter tausend Frauen. Lange schauten sie sich nur an. Ihre Blicke sprachen bände. Jeder verstand den anderen ohne das auch nur ein Wort viel und dann vielen sie sich in die Arme. Die Dorfbewohner schrien auf und der Diener war entsetzt, wie konnte eine Frau nur den Prinzen berühren. Nach einer sehr langen Umarmung fragte er sie auf deutsch. „Kommst du mit mir in den Palast? Meine Mutter wird sich bestimmt freuen dich wieder zu sehen und ich werde froh sein, wenn du wieder bei mir bist.“ „Das geht nicht Achmet. Ich habe hier meinen Beruf und wir haben eine Aufgabe zu erfüllen. Ich werde sie hier erfüllen. In den Schulen muss man anfangen, das die Leute wieder an die alten Götter glauben.“ „Aber das ist nur eine Schule von Tausenden. Es müssten alle Schulen das gleiche tun damit es etwas bringt.“ „Dann gib den Leuten den Befehl dazu.“ „Aber das kann nur meine Mutter, sie ist die Königin. Kommst du uns denn dann wenigstens besuchen.“ „Natürlich“ das Dorf staunt nicht schlecht das sich der Prinz und die Lehrerin in der gleichen Sprache unterhielten, die sie nicht verstanden. Die beiden redeten lange miteinander. Anna versprach dem Prinzen ihn oft im Palast zu besuchen und er versprach mit seiner Mutter über die Änderung der Lehrpläne zu sprechen. Natürlich ging es in ganz Ägypten schnell um, dass der Prinz wieder eine Freundin hatte. Allgemein war man in Jubelstimmung, den man erwartete eine baldige Hochzeit.
Aber es gingen zwei Jahre ins Land bis endlich verkündet wurde, dass sich Prinz Achmet und Anna verlobt hatten. Die neue Schulform hatte schon Früchte getragen und Anna sah es nicht mehr nötig, dass sie noch weiter unterrichten musste. Sie zog zu dem Prinzen in den Palast und leitet von da aus ihr Schulprojekt. Mit der Königin verstand sie sich immer noch blendend. Die beiden waren wie zwei Freundinnen zueinander. Als dann endlich die Verkündung der Verlobung kam viel natürlich der ganze Palast in ein hektisches treiben. Die Hochzeit musste vorbereitet werden. Die Hochzeit fand drei Monate später statt und dauerte wie ganze drei Wochen. Gleichzeitig mit der Hochzeit wurde Achmet auch zum König über Ägypten gekrönt, den die Mutter dachte, dass er mit so einer Frau an seiner Seite jetzt reif genug ist den Thron zu besteigen. Die Hochzeit wurde nach altägyptischen Rieten abgehalten und sogar Re erschien einmal um den beiden seinen Segen zu geben. Diese Hochzeit leitet ein neues Zeitalter ein. Es ging als Zeitalter der Wiedergeburt und des neuen Anfangs in die Geschichte, der nun neu entstandenen alten Kultur Ägyptens ein.

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