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Androgynität

Dieser Begriff wird bei Wesen verwendet, welche doppelgeschlechtlich waren und somit zeugen UND gebären konnten. Androgynität stand für die Absolutheit des Schöpfers, da er zur Erschaffung der Welt keinen Partner brauchte und auch an kein Geschlecht gebunden sein musste. In der heliopolitanischen Kosmogonie zeugte Atum aus sich selbst das Götterpaar Schu und Tefnut. Auch der Gott Ptah galt in der Spätzeit als männlich-weiblich und wurde in der Spätzeit oft mit weiblichen Brüsten dargestellt. Auch der Nilgott Hapi war ein androgynes Wesen, er besaß sowohl einen Bart als auch weibliche Brüste. Die Göttin Neith hat den Beinamen "Vater der Väter und Mutter der Mütter", der Shöpfergott Chnum aus Esna konnte als Neith angesprochen werden und sogar Isis sagt in der Totengeschichte des Osiris-Schauspiels von sich:

"... Ich machte mich zum Manne, obwohl ich eine Frau war, um Deinen [Osiris] Namen auf Erden leben zu lassen."

Diese Doppelgeschlechtikeit in der ägyptischen Götterwelt war für die damaligen Menschen nichts aussergewähnliches und galt nicht als widernatürlich.

erstellt von:
Datum
Merit-Isis
01.10.2004
Quelle:
"Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypten" von Manfred Lurker
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