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Assuan
Ortschaft
swnw = sunu
Assuan liegt am ersten Nilkatarrakt und ungefähr 750 km südlich von Kairo. Wegen ihres ausgeglichenen und trockenen Klimas die Stadt wird oft als Winterkurort aufgesucht. Zu Zeiten der Alten Ägypter hieß der Ort Jebu, was soviel wie "Elefantenland" bedeutet, wahrscheinlich weil sie hier zum ersten Mal den Dickhäutern begegnet sind. Der Ort war auf jeden Fall strategisch günstig gelegen, da hier der Flussverkehr zwischen Ägypten und Nubien vom Katarrakt aus kontrolliert werden konnte und zum zweiten, weil die Karawanenstraße aus dem Sudan hier endete. Von großer Bedeutung waren natürlich die Rosengranit-Steinbrüche, in denen Jahrtausende lang Steine für die Denkmäler der Pharaonen gewonnen wurden.

Ursprünglich lag die Stadt im südlichen Teil der Insel Elephantine, das östliche Ufer wurde erst später besiedelt und von den Griechen Syene genannt. Wissenschaftlich gesehen erlangte Assuan große Bedeutung durch einen Brunnen, in den während der Sommersonnenwende die Strahlen der Sonne senkrecht einfielen. Davon erhielt um 246 v. Ch. der griechische Gelehrte Erathostenes Kunde, der zur der Zeit Direktor der Bibliothek von Alexandria war. Er reiste nach Assuan und berechnete aufgrund dieses Brunnens den Erdumfang.

Südlich von Assuan liegen die alten Granitsteinbrüche mit dem berühmten unvollendeten Obelisken. Mit einer Höhe von 41,74 m und einem Gewicht von 1168 t sollte er ein Monument sondergleichen werden. m Jahre 1955entwickleten westdeutsche Firmen die ersten Pläne für den Assuan-Staudamm. Die Finanzierung dieses Projektes sollten Großbritannien, die USA und die Weltbank übernehmen. Doch nachdem Präsident Nasser mit Frankreich, Israel und England in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt war, zogen die westlichen Mächte ihre Finanzspritze zurück. Nasser suchte Hilfe bei der damaligen Sowjetunion, die schließlich großzügige Kredite gewährte. Am 9. Januar 1960 begannen die Arbeiten und am 15. Januar 1971 sollten sie mit einem feierlichen Akt beendet werden.

Während der gesamten Bauarbeiten kamen 451 Menschen ums Leben, 60.000 Nubier und Sudanesen wurden aus ihrer Heimat vertrieben und zwangsumgesiedelt. Um die Kulturdenkmäler von Abu Simbel, Kalabsha und der Insel Philae zu bewahren und zu schützen, fand unter der Schirmherrschaft der UNESCO ein einmaliges Rettungsprojekt statt. In internationaler Zusammenarbeit wurden römische, pharaonische und griechische Bauten abgetragen und an sicherer Stelle Stein für Stein wieder aufgebaut.

erstellt von:
Datum
Merit-Isis
18.08.05
Quelle: Bildatlas der Weltkulturen - Ägypten
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