Das Auge wurde während der altägyptischen Geschichte
zu einem der wichtigsten Symbole im Land am Nil. Am
häufigsten treffen wir es in Form des Udjat-Auges
an.
Die Pyramidentexte (1266) berichten von zwei "bösen Augen",
die den Türschluss versiegeln. Das Auge wurde oft auch mit dem
Feuer assoziiert, so das die
Uräusschlange als feuerspeiendes
Auge des Sonnengottes galt. Von der Sonne und dem Mond
sagte man, sie seien die Augen des Falkengottes Horus,
von dem es heisst:
"Wenn er die die Augen aufschlägt,
füllt er das All mit Licht, wenn er sie aber schließt,
entsteht Finsternis." |
Auch in der Osiris-Mythologie kommt das
Auge vor. Der Name Osiris bedeutet nämlich nichts anderes als "Stätte
des Auges", so das auch seine Hieroglyphe
ein Auge über einem Thron/ Sitz ist.
Im Totenkult der 18. Dynastie war es üblich, das
auf der linken Seitenwand des Sarkophages ein Augenpar angebracht wurde,
welches dem Toten ermöglichen sollte, zu sehen, wie er den Himmel
durchfährt. Auf Särgen des ausgehenden Neuen Reiches und der
Saitenzeit befindet sich das Auge ebenfalls, aber immer mehr in Form
von Amuletten bzw. Horusaugen, die dem Toten dargebracht wurden.
Allgemeinhin wurde die Darstellug von Augen in Verbindung mit dem Gott
Horus gebracht. Neuere Arbeiten weisen dagegen auf das Stierauge,
dessen Abgrenzung durch das Nasenbein und die untere Lidpartie mit schwarzer
und grüner Schminke nachgezogen wurde.
Das Auge wurde desweiteren mit der einer Barke
gleichgesetzt, denn es heisst: "dein rechtes Auge ist die Abendbarke,
dein linkes Auge ist die Mondbarke".