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Fische
rm = rem
Heute ist es recht schwierig, die Fische in der Mythologie einer bestimmten Gruppe zuzuordnen, da sie zuweilen als heilig galten und gleichzeitig von anderen verschmäht wurden.
Nach Plutarch (griech. Schriftsteller 46 - 126 n. Ch.) sollen drei Arten für die Verschlingung des Phallus des Osiris in Frage kommen. Zum einen der Nilkarpfen (Lepidotus), dann der Oxyrynchos (Mormyrus) und schließlich der Phragus. Und obwohl das Fressen dieses Körperteils eine unglückselige Tat war, galt dennoch der Oxyrynchos in einer Stadt im Faijum, die den gleichen Namen wie der Fisch trug, als heiliges Tier. Denn hier erzählt die Überlieferung, dieser Fisch sei aus den Wunden des Osiris gekommen. Auch der Hathor von Esna war dieser manchmal zugehörig, denn auf Darstellungen findet er sich ab und an mit dem Kopfschmuck der Hahtor.
Auch in anderen Provinzen des Landes galten einige Fischarten als heilig, in denen es als Tabu galt, diesen Fisch zu essen. In anderen Landeteilen, wo dieser Fisch nicht geehrt wurde, konnte er dann problemlos auf dem Teller landen.
Die Göttin Hat-Mehit galt als "Erste der Fische", die entweder ganz in Gestalt eines Fisches auftreten konnte, oder als antromorphe Gesalt den Fisch als Schmuck auf ihrem Kopf trug. Auch der Sonnengott hatte, wenn auch indirekt, etwas mit Fischen zu tun. So sollen der Tilapa-Fisch (jmsk = imsek) und der Abydos-Fisch (3bDw = abedju) als Lotsen für die Barke des Re, wenn sie durch die Unterwelt fuhr, agiert haben. Und auch der Neith war ein Fisch geweiht - nämlich der Nilbarsch/ Latos (aH3 = aha).
In der Welt der Sterblichen waren das sumpfige Delta, das Rote Meer und die Küstengewässer des Mittelmeeres voll von Fischen. Den Armen diente der Fisch als nahrhafter Ersatz für das teure Fleisch. Der König und die Priester durften allerdings keinen Fisch essen, da er hier mit Seth in Verbindung gebracht wurde. Wohlhabene hielten sich häufig Zierfische in ihren Gärten. In der Regel fing man die Fische mit Reusen oder Netzen, die von mehreren Männern am Ufer entlang oder zwischen den Booten durch die Kanäle gezogen wurden. Aber auch das uns heute bekannte Angeln mit Schnur und Haken sind ebenso belegt wie das Harpunieren aus Papyrusbooten. Das letztere diente aber wohl eher der sportlichen Ertüchtigung, denn als Nahrungsmittelbeschaffung.
erstellt von:
Datum
Merit-Isis
05.11.2004
Quelle:
Reclams Lexikon des Alten Ägypten
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