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Fluch
w3w = aua

Flüche wurden vor allem dann von den Alten Ägyptern eingesetzt, wenn es hieß, ihre Gräber zu schützen. Diesbezügliche Inschriften sind schon aus dem Alten Reich belegt. Dort hieß es zum Beispiel, der Verstorbene würde sich in Gestalt eines Raubvogels an jedem Grabschänder zu rächen, der sich sein Grab aneignen wolle, es beschädige oder mit sonstigen schlechten Absichten versuchen sollte, in sein Grab einzudringen. Andere solche Verwünschungen schwören gefährliche Tiere herauf oder bedrohen die Nachkommenschaft und die Güter des Eindringlings. So solle sein Name vernichtet sein, sein Totenkult vernachlässigt werden, die Opfergaben sollen nicht herauskommen beim Klang seiner Stimme usw.

Senmut (z. Zt. Hatschepsuts) kündigte für jedes Vergehen an seiner Mumie als Strafe den Ausschluss von öffentlichen Ämtern, einen verfrühten Tod und den Verlust des Grabes in der Nekropole an. Diese Inschrift zeigt, das die Übeltäter auch unter der Beamtenschaft zu suchen waren, nicht nur unter den einfachen und vielleicht notleidenden Bürgern.

Wie in fast allen Bereichen der ägyptischen Lebensweise gründen diese Flüche aus dem tiefen Glauben an die Macht des geschriebenen bzw. ausgesprochenen Wortes. Wie weit die Ägypter im Endeffekt wirklich an die Wirksamkeit dieser Flüche glaubten, ist allerdings fraglich, wenn man bedenkt, wieviele der Gräber schon in antiker Zeit von Dieben geplündert wurden.

erstellt von:
Datum
Merit-Isis
11.01.2005
Quelle:
"Lexikon des Alten Ägypten" von Guy Rachet
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