Die Hand war für viele antike Völker Symbol von welterschaffenden Kräften. Bei den Ägyptern schuf der Schöpfergott Ptah mit seinen Händen auf der Töpferscheibe die Welt, so wie Chnum den Leib des Kindes mit seinen Händen in gleicher Weise formte.
Der heliopolitanische Schöpfergott Atum schuf mit seinen Händen die Samenflüssigkeit, aus der das Götterpaar Schu und Tefnut entstehen sollte. Hier bedeutet die Hand das in der Gottheit ruhende weibliche Element, welches in geschichtlicher Zeit verselbständigt wurde.

In späterer Zeit wurde die "Gotteshand" zu einem Titel für die fiktive Gemahlin des Amun, d. h. für die Königin bzw. die Prinzessin, die einen Thronerben gebären sollte. Auch in der Amarna-Zeit kommt der Hand eine große Bedeutung zu. So wird die Sonnenscheibe Aton mit in Händen endenen Strahlen dargestellt.

Seit dem Alten Reich galten ausserdem Amulette in Form einer Hand als erfolgversprechendes Mittel zur Dämonenabwehr.