Jagd bHs = behes |
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Aufgrund
der vielen abgebildeten Jagdszenen in den Gräbern, läßt
sich auf deren Bedeutung schließen. Diese bestand nicht nur als
eine Art Sport, sondern hatte tatsächlich primär religiöse
und rituelle Bedeutung. Während der ganzen Pharaonenzeit kann man
unter zwei verschiedenen Jagdarten unterscheiden: Auf der einen Seite
die Vogeljagd und der Fischfang und andererseits die Großwildjagd.
Erstere findet sich vor allem in Privatgräbern, während bei
letzterer das Erlegen von Wildstieren, Löwen und Nilpferden, ebenso
wie das „Erschlagen der Feinde“ zu den symbolträchtigen
Auftritten des Königs zählte.
So schildern die Inschriften zweier Gedenk-Skarabäen des Amenhotep III. detailliert seine Jagd auf Wildstiere und Löwen und auf dem ersten Pylon des Totentempels Ramses III. in Medinet Habu sind der König und seine Soldaten u.a. bei der Wildstier-Jagd zu sehen. Königliche Jagden fanden wahrscheinlich innerhalb eines eigens eingehegten Geländes, so daß die Tiere keine Fluchtmöglichkeit hatten. Bei einer Ausgrabung einer Siedlung aus dem Neuen Reich im nubischen Soleb fand man Spuren von Pfostenlöchern, die möglicherweise Hinweise auf die Existenz einer Einfriedung geben, die ein Jagdgebiet in der Größe von 600 x 300 m umschloß. Ein wichtiger Bestandteil der Tempeldekoration war der Vogelfang mit Netzen und häufig sind der König wie auch verschiedene Götter mit Schlagnetzen voller Vögel und Tiere abgebildet. In Privatgräbern drücken die Jagdszenen zweifellos ein Freizeitvergnügen aus, doch in Tempeln werden sie für gewöhnlich als bildhafter Ausdruck der Maat angesehen. Durch die Jagd wird die Harmonie bewahrt: Alles Böse und Unberechenbare, wie es von den Vögeln und Tieren symbolisiert wird, die in den Netzen zappeln, wird verfolgt und gefangen. |
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erstellt von: Datum |
Mut 03.11.2004 |
Quelle: | |
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