(Plural Ostraka) altgriechisch f. "Tonscherbe“
Eben solche Tonscherben von zerbrochen Gefäßen
oder auch Kalksteinscherben dienten häufig als „altertümliche
Vorläufer der heutigen Notizzettel“, um kurze Briefe zu schreiben
oder zum Zeichnen von Skizzen. Man verwendete sie an Stelle des wertvollen
Papyrus.
Es existieren heute große Sammlungen von Ostraka. Da sie besonders
von einfachen Menschen genutzt wurden, bieten sie uns heute Möglichkeit
auch einen Einblick in deren Leben zu erhalten.
Weit mehr als 10.000 derartig beschriebener Tonscherben, aus der Ramessidenzeit
von etwa 1290 bis 1070 v.Chr. wurden in der Arbeitersiedlung Deir el
Medine, nahe dem Tal der Könige in Ägypten gefunden. Sie sind
in einer einfachen, von den Hieroglyphen
abgeleiteten Gebrauchssprache geschrieben und betreffen den Alltag in
der Arbeitersiedlung. Beschwerdebriefe von Bauarbeitern und eine langwierige
Korrespondenz über die stockende Versorgung mit Verpflegung sind
so der Nachwelt erhalten geblieben.