Totenopfer prt-r-xrw = peret-er-cheru |
|
Totenopfer
(wörtlich: "Hinausgehen der Stimme) sind in erster Linie Gegenstände
des täglichen Bedarfs wie Kleider, Möbel, Schmuck, Kosmetika
und Nahrungsmittel. Sie werden gleichzeitig auch bildlich festgehalten,
wodurch auf magische Weise sichergestellt wird, dass es dem Toten niemals
daran mangeln soll. Normalerweise hat der (älteste) Sohn die Pflicht, für die Eltern den Opferdienst zu verrichten, d.h. den Ahnenkult aufrechtzuerhalten und für die Nahrung der Toten zu sorgen. Der Pharao und seine Würdenträger unterhielten eigene (bezahlte) Opferpriester ("Diener des Ka") für diesen Zweck. Auch (vermögende) Privatleute hielten sich einen solchen Priester. Zur Sicherheit wurden dem Toten die für das jenseitige Leben notwendigen Nahrungsmittel auf die Grabwände gemalt und Formeln hinzugefügt, welche die Lebensmittel im Jenseits magisch real werden lassen sollen. Es genügte auch, wenn ein Lebender eine entsprechende Formel über dem Grab für den "Ka" sprach, damit dieser die für sein Überleben notwendige Nahrung finden konnte. In den Opferformeln werden die Opfergaben immer als vom König kommend bezeichnet ("ein Opfer, das der König gibt"). Eine häufige Opferformel lautet (gekürzt): "Ein Opfer, das der König dem Osiris gibt (...), ein Totenopfer von Brot und Bier, Fleisch und Geflügel, Alabaster und Kleidern, allen guten und reinen Dingen, von denen ein Gott lebt, dem Geist des NN (Name des Toten), dem Gerechtfertigten." Das Opfer an Osiris ist ein Geschenk des Königs, das durch die Stimme erschaffen wurde, für den Geist des Toten. |
|
erstellt von: Datum |
Sat
Bastet 31.10.2004 |
Quelle: | |
zurück |