Fayence
THnt = tjehenet => Das Glänzendet |
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Der
Begriff Fayence war dem ägyptischen Volk gar nicht geläufig
- die Ägypter nannten dieses Material "das Glänzende"
(s. o.). Hierbei handelt es sich um eine Glasur auf Basis von feinem Quarz,
mit der ein Kern von grobem Quarz oder Tonerde überzogen wurde. Bereits
aus der Badari-Kultur (vorgeschichtliche Zeit) sind Perlen aus Fayence
bekannt. Während der ganzen ägyptischen Geschichte benutzte
man diese Technik und emaillierte Objekte aller Größen: Perlen,
Amulette, Statuetten, Schmuck,
Uschebtis und vieles andere.
Sogar Ziegel, die dann später als Schmuckelemente von Gebäuden
auftraten, emaillierten die Ägypter. Bekannt sind solche glasierten
Ziegel aus der "blauen Kammer" in der Pyramide
des Djoser in Sakkara. In der frühen geschichtlichen Zeit hatte die Fayence eher eine grünlich-blaue Farbe und war leicht zerbrechlich, da die Technik noch nicht so ausgefeilt war. Den Objekten fehlte es einfach an einem hohen Flüssigkeitsgrad und die Hitze der damals noch schwachen Öfen konnte das Innere der Masse nicht erreichen. Im Alten Reich erreichten die Glasuren ein dunkelblau und im Mittleren Reich erzielte man schon einen harten graugrünen oder hellblauen Überzug. Ihre Perfektion erlangte die Fayenceindustrie schließlich im Neuen Reich und die Skala der Blau- und Grünnuancen war breit gefächert. Man war hier sogar in der Lage, die Farben rot, gelb und milchiges weiss herzustellen. Die grüne und blaue Farbgebung der Fayencen erzielte man durch die Beigabe von Kupfer. Die benutzten Öfen hatten ca. einen Durchmesser von einem Meter. In der römischen Zeit baute man dann Öfen, die einen Durchmesser von 2,50 Metern haben konnten. Jedoch wirkte sich das nicht mehr auf die Qualität der Stücke aus, da in dieser Zeit die Fayencetechnik bereits im Verfall begriffen war. |
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erstellt von: Datum |
Merit-Isis 29.10.2004 |
Quelle: "Lexikon des Alten Ägypten" von Guy Rachet |
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