A-B-C-D-E-F-G-H-I-J-K-L-M-N-O-P-Q-R-S-T-U-V-W-XY-Z

 

Amarna-Briefe
Im Jahr 1987 machte eine ägyptische Bäuerin beim Graben nach antiken Lehmziegeln, welche damals als Dünger verwendet wurden, einen bedeutenden Fund von altägyptischen Dokumenten. Kurz darauf tauchten diese Funde in Form von Keilschrift-Tontafeln in diversen Antiquitätengeschäften auf, jedoch wurde deren große Bedeutung nicht sofort erkannt. So gingen viele der Tafeln in Privatbesitz über. Auch Wallis Budge vom British Museum erwarb einen Teil der Tafeln, da er nicht an deren Echtheit zweifelte.
Heute sind 382 Tafeln, die aus dem "Briefbüro des Pharao in Amarna/ Achet-Aton", heute auch Staatsarchiv genannt, stammen, bekannt. Wie die Tafeln zu chronoligisieren sind, ist auch heute noch nicht konkret geklärt und umstritten. Die ersten der Briefe stammen aus der Zeit von Amun-Hotep III. und die letzten Tafeln aus dem 1. Regierungsjahr unter Tut-Ankh-Amun. Jedoch stammt die Mehrzahl der Tafeln aus den Regierungsjahren von Echnaton. Viele der Tafeln sind in Akkadisch geschrieben.
Die Tafeln stellen ein Teil der diplomatischen Korrespondenz zwischen Ägypten und den Großmächten in Vorderasien, wie Babylonien und Assyrien dar bzw. den Vasallenstaaten wie Syrien und Palästina. Die Dokumente zeigen ein deutlches Bild der Beziehungen zwischen dieses Staaten auf und zeugen weiterhin davon, wie sich der Zustand des Reiches unter Echnaton immer mehr, vor allem ausenpolitisch, verschlimmerte. So wird Echnaton in den Briefen eindringlich um Hilfe der belagerten syrischen Städte gebeten.
Jedoch beleuchten die Amarna-Briege unter anderem auch die Handelsbeziehungen, diplomatische Eheschließungen sowie den Wert bestimmter Waren, wie etwa Gold, Glas und das zu dieser Zeit neu eingeführte Eisen.
Heute befinden sich die Tafeln unter anderem im Bodemuseum in Berlin, im British Museum in London, im Louvre in Paris sowie im ägyptischen Museum in Kairo.
erstellt von:
Datum
Merit-Isis
22.09.05
Quelle: Reclams Lexikon des Alten Ägypten
zurück
TOP